Hi @fridde,
Jein! In der Slicer-Software sind ja nur Optimal-Werte hinterlegt! Woher sollte Sie aber a) die Umgebungstemperatur kennen, Lager-zustand, Motoren-Toleranzen?
Wenn du es per USB druckst, könnte das ja noch einigermaßen klappen - einigermaßen deshalb, weil ja noch ein gewisser Puffer im Drucker ist, in den er die
Daten lädt und er ja zurück meldet, wann er den/die nächsten Befehle empfangen kann - sonst würde es bei der Übertragung ja einen Overflow geben und die
Daten wären verloren - wenig sinnvoll...!
Bei Druck von der Karte hat der Slicer aber überhaupt keine Rückmeldung, wann welcher Verfahrbefehl abgeschlossen ist - bin mir aber auch nicht sicher, ob
der Slicer, selbst bei USB, egal welcher, die Daten während des Drucks abgleicht und die Zeiten korrigiert...
Stell dir das einfach wie einen Sportwagen vor: von 0 auf 100 in 4 Sekunden, Höchstgeschwindigkeit 200 Km/h (eher Sprinter als Endgeschwindigkeitsgeil...)
wird in 8 sec. (einfacher da Linear, was aber so nicht einmal Elektroautos hin bekommen...)...
Und du sollst nun ausrechnen, wielange er für 200 Km strecke braucht!
Theoretisch brauchst du nur ausrechnen, welche Strecke er in 8 Sekunden zurücklegt, bis er auf 200 beschleunigt hat und von den 200 Km abziehen und dann
die Zeit für die Verbleibende Strecke zu berechnen!
Soviel zur Theorie, die der Hersteller dir liefert! Und nun zur Praxis: Unter deinen Reifen ist Sand - Beschleunigung also Suboptimal... Reifen sind nicht mehr die
besten, somit Grip ebenfalls nicht gerade Optimal aber noch Ausreichend - Plötzlich bist du bei 15 Sekunden statt bei 8 - dazu kommt noch, daß der Fahrer
die Umstände zu spät regestriert und die Räder durch drehen läßt - 18 sekunden... Es geht Bergauf, 21 Sekunden bis Höchsttempo...
Unterwegs muß er 3 mal Überholen, also Tempo drosseln und wieder Beschleunigen... usw. usw. usw...
Na, wielange braucht er Theoretisch und wielange braucht er Praktisch? ;-)
Er hat keinen Meter Weg verloren (also Steps), aber bei der Reiseplanung des Navis (also Slicer) für die Strecke konnte das alles noch nicht berücksichtigt
werden - Ergebnis ist halt die sich aufaddierende Abweichung! Da muß nichts verloren gehen - es werden halt nur keine äußeren Einflüsse erfaßt und mit
einberechnet - ansonsten müßte der Drucker bei jedem (USB) druck die Rückmeldungen erfaßen und für zukünftige Berechnungen in ein Profil mit einfließen
lassen... Damit würde es irgendwann eine relativ genaue Annäherung geben, aber das setzt voraus, daß man immer mit USB-Verbindung (unsicher und Rechner
blockiert) druckt und es wäre ein immenser Aufwand...
Sowas sehe ich momentan nicht als sinnvoll an, aber würde schon sinn machen, wenn der Drucker irgendwann die Druckzeiten speichert und an den Rechner
und somit Slicer zurück melden kann - dann brauch ich keine direkte USB-Verbindung mehr und hab trotzdem eine Rückmeldung zu einem späteren Zeitpunkt...
Die Berechnung macht der Slicer übrigens, anhand der ihm bekannten Werte, aber das sind Optimal-Werte - Lager und Führungen sowie Motoren ändern aber Ihr Spiel und Ihre Toleranzen bereits bei Temperatur-Änderungen! Materialien dehnen sich unter Wärme aus oder ziehen sich zusammen bei Kälte, entsprechend ändert sich die Reibung, Gleiches gilt auch für die Leitfähigkeit der Wicklungen des Motors (Widerstand) - macht zwar nur Minimal was aus, aber hochgerechnet auf z.b. ein 10 h Druck läppert sich sowas ganz schnell ganz schön...
Hoffe, ich konnte es etwas besser erklären...!
Gruß
Digibike